Überforderung
Alles ist viel
Bin überfordert
War ich vorher unterfordert oder verrückte sich das Ziel?
Hab die Mitte nicht gefunden
Zu viele wichtige Termine
Events, Aktionen, Möglichkeiten
Kann nicht chillen, bin doch fluide
Arbeit
So viel Arbeit
Lohnarbeit, politische Arbeit, emotionale Arbeit, Uni, Selbstreflektion, Beziehungen
Ständig unbezahlte Bildungsarbeit
Unbezahlte Kunst
So viel Arbeit
Täglich finde ich mich in der Rolle der Lehrkraft wieder
Nur ohne Kraft
Und meist auch ohne Entlohnung
Lohnt sich das?
Bin überfordert
So viel zu tun
Kann nicht einfach chillen und nichts tun
Kann nicht einfach zu sehen wie die Welt vor die Hunde geht
Kann nicht einfach still stehen,wenn sich alles um mich herum dreht
Bin überfordert
Überfordert mit dem Angebot
Unterdruck dem Leistungsdruck nicht zu unterliegen
So viel Druck
Weder zu viel noch zu wenig zu machen
So viel Privileg mir selbst die Entscheidung zu lassen
Prioritätensetzung
Muss die Möglichkeit nutzen mich entscheiden zu können
Muss Prioritäten setzen in jeder meiner Entscheidungen
Will alles mögliche mit einbeziehen
Und mir gleichzeitig eingestehen
Dass es nicht möglich ist wirklich alles mit in meinen Blick reinzunehmen
Geb mein Bestes
Die meiste Zeit
Erfüll nicht immer die Anforderung der Aufforderung überall zu sein
Risiko
Das ist kein Spiel
Burn out oder Nazis da
Wer macht sonst die Arbeit hier?
Es ist so risikoreich zu reich zu sein
Zu arm zu sein kann auch nicht riskiert werden
Will ja schließlich meine Familie wiedersehen, die weit weg ist und frustriert warten
Sie warten
Und ich selbst bin so ungeduldig
Nie geizig es sei denn es geht um meine Lebenszeit
Das bin ich mir schuldig
Ihren Erwartungen Gerecht zu werden kostet
Kostet Mut, Geld und Zeit
Und nur von dem ersten hab ich zu genüge
Muss Geld machen
Kann mein Privileg hier zu Leben nicht einfach vorbeiziehen lassen
Muss Geld senden
Kann meine Brüder nicht einfach verhungern lassen
Leistungsdruck
Zieht sich durch alle Lebenslagen
Gefangen im Kapitalismus bin ich überfordert
Arm und Reich nicht als Gegensätze zu betrachte
Arm und Reich nicht als Marker für finanzielle Lagen zu verstehen
Arm und Reich sein kann ich auch durch anderes als Geld
Genugtuung
Kann nicht genug tun
Es gibt zu viel zu tun
Muss mir schon wieder ne Pizza kaufen aus Zeitmangel
Dabei kann es mir doch gar nicht an Zeit mangeln, ist Zeit doch das Konstrukt das ich einzig wirklich hab
Bin überfordert
mit dem Wissen, dass ich mich nicht überfordern sollte
Überfordert
zu chillen, wenn ich doch die Welt retten wollte
Überfordert
das Kommando abzugeben
Überfordert
meinen Platz nicht einfach aufzugeben
Einfach ablegen und zu schlafen
Kann nicht schlafen
Bin nur einmal jung
Wars nie wirklich und werd trotzdem nie erwachsen
So viel Verantwortung
Vorallem für die eigene Gesundheit
Fordere von mir selbst mehr Zeit
Doch erinnere mich erst dran wenns zu spät ist
Leb zwischen Türen
In Zügen und Flügen
Ständig auf dem Weg mich auf den Weg zu machen
Nirgendwo so richtig ankommend
Nirgendwo so richtig da
Nicht mal im Traum abschalten, aussteigend
Dabei träume ich
Lebe den Traum meines jüngeren Ichs
Den Albtraum meiner Rivalen
Den Traum die Revolution zu starten
Kanns nicht abwarten
Endlich mein Bewusstsein revolutioniert zu haben
Und deins. und deins. und deins.
Muss das prozesshafte des Prozesses akzeptieren.
Geduldiger sein und mich selbst nicht stressen oder verlieren.
All den Druck nicht so in mich hineinfressen.
Pausen einplanen.
Zeit lassen.
Die Revolution passiert nicht an einem Tag.
Aber dann trink ich Kaffee. Mit 3 Löffeln Zucker.
Noch ne Mate und Literweise çay.
Kämpfe
Kämpfe
Kämpfe
Kämpfe
Endlose Kämpfe
Gegen die Müdigkeit, die Zeit, das Patriarchat und ein diskriminierendes System .
Und jede weiß. Das schläft nie.
Und in dem Fall will ich nicht die Klügere nachgebende Person sein.
Deshalb Bin ich so müde
Von der ganzen Überforderung und all den Herausforderungen
Hab endlich ein paar traumlose Stunden geschlafen
Aber fand keine Ruhe in der großen Verantwortung
-Sherin