Schriftsteller

[1. Vers]
Bei so nem Schwachkopf bleibst du Jahre
Bei mir zögerst du nicht
So wie du heute bist
Will ich dich gar nicht zurück

Es war einmal in Alexandria
Eine Koryphäe namens Hypatia
Die Männer waren gekränkt von ihrer Brillianz
So wurde Hypatia ermordet und ihr Gesamtwerk verbrannt

Schlag dich wacker, überliste das Finanzamt
Bleib legal und standhaft, Reiche Hassen
Steuern zahlen als wär‘n sie arme Steuerzahler
Lebenshaltungskosten in Berlin wie in Bangkok

Hüte deine Zunge, schrei nicht rum wie einst Propheten
Hüte dein Leben, man glaubt uns Autoritäten
Hüte deine Hörer, Paradigmen in Parabeln
Schreib für deine Seele, förder Weisheiten zutage




[2.Vers]
Brotlose Kunst? Für mich ist sie wertvoll
Kritik meiner Vernunft, Bedien mich meines Verstandes
Schonungsloser Mund, Geringverdiener lieben Berthold
Ebenso emtfremdet wie die Kinder von Migranten

Einstellungssache wenn du mich fragst
Das Glas ist ein Glas, wenn du mich fragst
Die Wahlen brauchen Zäpfchen wenn du mich fragst
Wähl trotzdem, zahl Steuern wenn du mich fragst

Meeresbrausen, der Blick schweift von der Brandung ab zu eigenen Gedanken
Die Sehnsucht nach Beate ist nicht nur Christen vorenthalten
Marias Sohn ist das Licht der Welt, ich ende wie Petrarca
Will nur wirklich gelebt haben, bevor ich dem Herrn begegne

Ich brauch mich für nichts zu schämen
Ich bebte, wollte allen eine kleben
Ich hätte Gott seinen Atem fast zurückgegeben
Nur aus Neugier am Leben und aus Tatendrang am Weben




[3. Vers]
Lieber eine Geheiminsel als ein Hafen
Lieber schwer zu finden als leicht zu haben
Lieber wortlos verstanden als ein lauter Abend
Lieber mir selbst treu als erneut verraten

Wenn ich könnte, würd ich mein‘ Groll mit dem Kriegsbeil begraben
Wenn ich könnte, würd ich nicht länger an der Kruste schaben
Wenn ich könnte, würd ich alle zu meinen Freunden machen
Doch ich öffne lieber Kinnladen wie Kinnhaken

Nennt mich egoistisch, ihr seid phallozentrisch
Kompulsiv kapitalistisch, wann versteht ihr‘s endlich
Nie im Leben bringt euch eine Zahl über den Damm
Lernt zu unterschieden, schert nicht alles über‘n Kamm

Werft nicht alles über‘n Haufen, leg beisiete und zusamm
Tag für Tag, glaub daran, unaufhaltsam, irgendwann
Ist es größer als du selbst, schöner als jemals erwartet
Hilft es mehr als nur dir, bleibt du selbst, du wirst erwartet

[4.Outro piano]



Jonny Ardor

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